Reflexzonentherapie

Die Reflexzonentherapie am Fuß nach Hanne Marquardt, kurz RZF genannt, ist mehr als eine einfache Fußmassage.

Sie ist traditionell und modern zugleich. Traditionell, da die Behandlung der Füße  in vielen Kulturen vermutlich bereits seit Jahrtausenden zur Volksmedizin gehört und gleichzeitig modern, da nach dem amerikanischem Arzt William Fitzgerald und der Masseurin Eunice Ingham vor allem die aus dem Schwarzwald stammende Heilpraktikerin Hanne Marquardt sich der Weiterentwicklung dieser Methode verschrieben hat.

So entstand über die Jahre aus einer wohltuenden Massage, die eher der Prävention von Krankheiten diente, eine ausgefeilte Methode mit der eine Vielzahl von Krankheiten behandelt werden können. Inzwischen hat Hanne Marquardt bereits 15 Lehrstätten für Reflexzonentherapie im In- und Ausland gegründet, unter anderem in Italien, Kanada, Spanien und Südafrika.

Da sich der Mensch in seiner Gesamtheit am Fuß wiederspiegelt, können alle Organe und systeme über die Behandlung am Fuß beeinflusst werden.

Was kann behandelt werden?

Die Reflexzonentherapie am Fuß hat eine große Anwendungsbreite, da sowohl Einfluss auf den Bewegungsapparat als auch auf die verschiedenen Organsysteme genommen werden kann. Auch emotionale Schwierigkeiten, wie Stress können über die RZF beeinflusst werden. Vor allem die Beeinflussung des vegetativen Nervensystems über den Fuß hilft dem Patienten sein Gleichgewicht wieder zu finden. Lediglich der Unterschenkel mit dem Fuß selbst und der Unterarm mit der Hand finden sich nicht als Reflexzonen auf dem Fuß.

Behandelt werden können zum Beispiel folgende Beschwerden:

  • Schmerzen im Bereich des gesamten Bewegungsapparates (Wirbelsäule, Schulter, Knie etc.)
  • Beschwerden im Bereich des Verdauungstraktes (Verstopfung, Durchfälle, Darmentzündungen oder Magenschmerzen)
  • Kopfschmerzen
  • Akute, Chronische oder häufig wiederkehrende Erkältungskrankheiten (Nebenhöhlenentzündungen, Mittelohrentzündungen etc.)
  • Hormonelle Störungen (Menstruations- oder Wechseljahresbeschwerden)
  • Schlafstörungen, Unruhezustände, Nervosität

Für Patienten welchen Alters ist die Behandlung geeignet?

Grundsätzlich können Patienten jeglichen Alters mit der RZF behandelt werden. Abhängig von der Vitalität des Patienten, muss natürlich auf eine individuelle Dosierungsgrenze geachtet werden.

Kinder

Die Behandlung von Kindern lohnt sich ganz besonders, da ihre Selbstheilungskräfte aktiviert und sie somit  in ihrer Entwicklung gefördert und gestärkt werden.

Bereits Säuglinge können über die Füße behandelt werden. Vor allem bei Blähungen, Einschlafstörungen oder schmerzhaftem Zahnen kann die Fußreflexzonentherapie eingesetzt werden. Einfache Griffe können von den Eltern erlernt und zu Haus eingesetzt werden. Dies hat den Vorteil, dass man jederzeit nebenwirkungsfrei behandeln kann, denn seine Hände hat man immer dabei und außerdem wird der kleine Körper des Kindes nicht unnötig durch Medikamente belastet.

Auch ältere Kinder profitieren von der Reflexzonentherapie, vor allem bei Erkältungskrankheiten, allergischen Symptomen, Konzentrationsstörungen oder Bettnässen. Auch der Zahnwechsel  und die Pubertät mit Akne oder Menstruationsbeschwerden lassen sich gut durch die RZF beeinflussen.

Ältere und alte Menschen

Viele der Beschwerden von älteren Menschen können mit der Reflexzonentherapie am Fuß gelindert werden. Vor allem Funktionsstörungen von Darm, Harnwegen und Atmung sprechen gut auf die RZF an aber auch chronische Schmerzzustände, Schlafstörungen und Kreislaufstörungen lassen sich durch die Massage der Reflexzonen beeinflussen.

Zudem wird die Massage der Füße, die einen schon so lange durch das Leben getragen haben und oft viel zu wenig geachtet wurden, oft als ausgesprochen wohltuende empfunden. Neben der Behandlung spezifischer Beschwerden, steht beim älteren Menschen  vor allem die Aktivierung der Lebenskraft und die Harmonisierung der Stimmungslage im Vordergrund.

Was spricht gegen eine Behandlung mit der Reflexzonentherapie am Fuß?

Gegen eine Behandlung über die Füße sprechen ernstzunehmende Erkankungen der Füße selbst, wie beispielsweise eine ausgeprägte Arthrose mit starken Schmerzen in den Zehengelenken.

Akute Entzündungen des Venen- und Lymphsystems sprechen ebenso gegen eine Behandlung, wie hoch fieberhafte oder stark entzündliche Zustände. Auch bei ernsten psychischen Erkrankungen, wie Psychosen sollte nicht mit der RZF behandelt werden.

Im Falle einer Risikoschwangerschaft ist ebenfalls Vorsicht geboten, im späteren Stadium hat sich die RZF aber zur Geburtsvorbereitung sehr bewährt.

Wie ist der Ablauf einer Behandlung bzw. einer Behandlungsserie?

Die Behandlung der Reflexzonen an einem einzelnen Termin ist immer nur als Prävention zu sehen. Eine Therapie dagegen erfordert eine Behandlungsserie von 6-10 oder auch mehr Terminen, abhängig von der Schwere der Erkrankung und der Regenerationskraft des Patienten. Die Termine sollten mit 2-3x pro Woche relativ nah beieinander liegen.

Der erste Termin dauert mit etwa 60 min. am längsten und ist dabei so etwas wie eine Ganzkörperbehandlung über den Fuß und dient der Vorbereitung und Planung der weiteren Sitzungen. Der Termin beginnt mit einer ausführlichen Krankenanamnese, gefolgt von einer eingehenden Betrachtung des Fußes. Oftmals bekommt man dadurch bereits wertvolle Hinweise auf belastete Zonen am Fuß. Anschließend folgt ein sorgfältiger Tastbefund am gesamten Fuß. Auf diese Weise findet man belastete Zonen, die häufig für das Entstehen des eigentlichen Symptoms verantwortlich sind. Das eigentliche Symptom oder die Beschwerde, die ein Patient beschreibt, ist häufig nur die Spitze des Eisberges und die Ursache ist oft an anderer Stelle zu suchen. Für den Tastbefund ist die Mitarbeit des Patienten unerlässlich, denn eine belastete Zone zeigt sich vor allem durch Schmerzhaftigkeit. Bei Kopfschmerzen, die regelmäßig mit der beginnenden Menstruation einsetzen, würde beispielsweise neben der Symptomzone „Kopf“ die Zone der Gebärmutter oder der  Eierstöcke als Hintergrundzone in Frage kommen und mit behandelt werden.

Tast- und Sichtbefund, zusammen mit der berichteten Krankengeschichte, führen anschließend zur Auswahl der Symptom- und Hintergrundzonen.

Die folgenden Termine dienen dann der Behandlung des eigentlichen Beschwerdebildes und dauern in der Regel nur etwa 30 Minuten, wobei anschließend eine Ruhezeit von wenigstens 10 Minuten einzuhalten ist.

Akute Situationen, wie beispielsweise akute Migräne oder Ischialgie sollten täglich oder mehrmals täglich in einer kurzen Sitzung behandelt werden.